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Karambol-EM: Bronze für deutsches Dreiband-Duo![]() (DBU-Presse / Billardmagazin Touch)
![]() Am heutigen Sonntag fielen die letzten Entscheidungen bei den Billard-Europameisterschaften in Brandenburg an der Havel. Den Titel im Dreiband der Nationalmannschaften machten dabei im Finale die Belgier und das spanische Duo unter sich aus.
Zunächst passierte in den ersten Aufnahmen gar nicht so viel, denn Frédéric Caudron und Eddy Merckx führten auf belgischer Seite gegen Spanien mit Daniel Sanchez und Ruben Legazpi nach sieben Aufnahmen mit 12:10-Punkten. Dann wurde das Tempo jedoch schlagartig erhöht, denn nur zwei Aufnahmen später stand es dank einer 9er Serie 21:10 für die Belgier.
Nach einer kurzen Pause kamen Caudron/Merckx hochmotiviert zurück, legten in der elften Aufnahme noch elf Punkte nach und erreichten die nötigen 40 Punkte nur einen Versuch später. Die Spanier hatten zu diesem Zeitpunkt nur 19 Zähler auf dem Konto, und fügten diesen im Nachstoß lediglich einen weiteren hinzu.
Im Halbfinale am heutigen Sonntagmittag lieferten die Spanier ihrerseits eine absolute Galavorstellung gegen die dänische Vertretung ab. Sanchez/Legazpi erzielten nicht nur eine Höchstserie von zehn Punkten, sondern spielten absolut konstant über die komplette Spielzeit und zogen mit einem 40:7 nach elf Aufnahmen und einem Schnitt von 3,636 Punkten souverän ins Finale ein. Für Dion Nelin und seinen Kollegen Thomas Andersen blieb also genauso die Bronzemedaille wie für das deutsche Team. Martin Horn und Ronny Lindemann war im Viertelfinale eine großartige Aufholjagd gegen die Niederlande mit Europameister Dick Jaspers und Raymund Burgman gelungen. Trotz 20:30-Rückstand drehten sie noch das Match und zogen ins Halbfinale ein. In diesem hatten sie gegen das belgische Duo allerdings über weite Strecken nicht viel zu bestellen. Die Entscheidung fiel spätestens in der 13. Aufnahme, als Caudron/Merckx eine 12er Serie gelang und den Spielstand auf 35:15 erhöhten. Wenig später stand dann der Endstand von 40:22-Punkten fest.
Europameister im Dreiband der Damen wurde heute Therese Klompenhouwer. Die Niederländerin war schon im Vorfeld als Topfavoritin gehandelt worden und wurde dieser Rolle auch gerecht. In einem speziell am Anfang sehr einseitigem Finale ging sie bereits nach wenigen Aufnahmen mit 16:0 in Führung. Damit war quasi schon etwas mehr als die Hälfte des ausgelobten Ausspielziels erreicht. Klompenhouwer ließ es nun etwas ruhiger angehen und ihre türkische Kontrahentin Guzin Mujde Karakasli konnte etwas Boden gut machen. Zwischenzeitlich überzeugte sie auch mit einer 5er Serie, doch verringern konnte sie den Abstand nicht wirklich. Nach 25 Aufnahmen hatte Klompenhouwer die nötigen dreißig Punkte erreicht und Karakasli gelang im Nachstoß nur noch eine Ergebniskorrektur auf 30:16-Punkte.
Gemeinsame Dritte wurden Irena Hamblakova (Tschechien) und Andras Hofman (Niederlande), die in ihren jeweiligen Semifinals deutlich unterlagen waren. Für die Deutsche Steffi Daske war der Traum von einer Medaille nach einer 22:28-Niederlage gegen Hamblakova im Viertelfinale ausgeträumt.
Neuer Europameister im Dreiband auf dem kleineren Turnierbillard wurde heute völlig verdient der Türke Omer Karakurt, der Steven van Acker aus Belgien quasi überrollte. Zwar waren beide nach fünf Aufnahmen mit 17:14 zu Gunsten Karakurts noch quasi gleichauf, doch dann legte der junge Türke noch fünfzehn Punkte nach. Drei weitere Aufnahmen später stand dann das Endergebnis von 40:17 für Omer Karakurt fest.
Die beiden Bronzemedaillen gingen an den Tschechen Ivo Gazdos und den Franzosen Gregory Le Deventec, die in ihren beiden Halbfinals jeweils recht deutlich unterlegen waren.
Parallel zu den Endspielen stand ein Demonstrations-Wettbewerb im Dreiband der Rollstuhlfahrer an. Vier Sportler aus Belgien und den Niederlanden zeigten, zu was sie trotz Handicap imstande sind zu leisten. Im Vordergrund stand heuer nicht der sportliche Wettbewerb, sondern die Präsentation einer ungewöhnlichen sportlichen Tätigkeit abseits des Mainstreams. Dies ist aufgrund des tollen Rahmens parallel zu den Endspielen sehr gut gelungen.
Damit gingen mit der Abschlussfeier heute die europäischen Titelkämpfe zu Ende. Zum nunmehr vierten Male traf man sich zu dieser Großveranstaltung in Brandenburg an der Havel und es bleibt festzuhalten, dass das öffentliche Interesse sowohl lokal, als auch national und international noch nie so groß war. Das belegen unter anderem die Zuschauerzahlen vor Ort, im Livestream und natürlich die Medienpräsenz am Spielort. Im Stahlpalast waren an mehreren Tagen TV-Stationen zugegen und zweimal wurden Live-Interviews im Radio ausgestrahlt.
Der Kontinentalverband CEB hofft nun natürlich, auch 2021 wieder an gleicher Stelle die Europameisterschaften aller Disziplinen unter einem Dach in Brandenburg an der Havel austragen zu können. Im kommenden Jahr stehen dezentrale Titelkämpfe an, aber der Wunsch nach einer Rückkehr in zwei Jahren wurde deutlich kommuniziert.
Die Deutsche Billard-Union blickt übrigens in den vergangenen elf Turniertagen auf insgesamt elf Medaillen zurück, die sich auf drei Silberne und acht Bronzene verteilen.
Fotos, Berichte und Ergebnisse der Europameisterschaften gibt es unter https://germantour.net/karambol_em_brandenburg_2019_media_tool.asp?id=143
Martin Horn und Ronny Lindemann schlugen heute im Viertelfinale die Niederlande und zogen damit ins Halbfinale ein. Dort kam das Aus gegen den späteren Sieger aus Belgien.
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