Situation Chinese 8-Ball in Deutschland 21.08.2019(DBU-Presse)
Die DBU hat die Organisationen JOY/ICEA und ICEA-Germany zu konkurrierenden Vereinigungen erklärt und Sanktionen bei der Teilnahme an von ihnen ausgerichteten Turnieren angekündigt.
Im Bereich der Spielart Pool haben seit geraumer Zeit Verhandlungen zwischen der International Chinese Eight-Ball Association (JOY/ICEA) und der European Pocket Billiard Federation (EPBF) stattgefunden, da die JOY/ICEA mit der beabsichtigten Durchführung einer Chinese Pool Euro Tour gleiche bzw. ähnliche Ziele wie die EPBF verfolgt.
Mit Schreiben vom 09.08.2019 hat die EPBF sinngemäß die folgende Erklärung bzgl. der Teilnahme von Sportlern an JOY/ICEA -Veranstaltungen abgegeben:
“Entscheidet sich ein Sportler an JOY/ICEA-Veranstaltungen teilzunehmen, ist eine Teilnahme an EPBF-Veranstaltungen bis Ende 2020 nicht mehr möglich (Euro Tour Men und/oder Women & Europameisterschaften).“
Die DBU stimmt mit den Positionen der EPBF uneingeschränkt überein und wird sie bei deren Umsetzung unterstützen.
Unbeeindruckt von der Stellungnahme der EPBF hat die JOY/ICEA mit einem Statement vom 14.08.2019 erklärt, dass sie unbeirrt an der eigenständigen zukünftigen Durchführung der Chinese Pool Euro Tour festhalten will.
Seit April 2019 unternimmt die JOY/ICEA in Kooperation mit einem deutschen Partner Versuche, die Disziplin Chinese Eight-Ball - ohne jegliche Beteiligung der DBU - in Deutschland mit Turnieren zu etablieren. Diese Aktionen gipfeln nun in der Gründung einer Organisation namens ICEA-Germany, die sich laut eigene Aussage die deutschlandweite Verbreitung der Disziplin Chinese Eight-Ball durch die Ausrichtung von Turnieren bzw. durch die Etablierung einer Turnierserie zum Ziel gesetzt hat.
Die DBU verfolgt als Satzungszweck u.a. die einheitliche Organisation des Billardsportes aller Spielarten und Disziplinen in Deutschland. Die Einführung und Verbreitung der der Spielart Pool zuzuordnenden Disziplin Chinese Eight-Ball fällt somit eindeutig in die Zuständigkeit der DBU.
Da JOY/ICEA bzw. ICEA-Germany dies nun ohne Beteiligung der DBU selbst tun wollen, betrachtet die DBU diese Organisationen bzw. die in ihrem Auftrag handelnden oder von ihr dominierten Organisationen (z.B. Vereine etc.) als konkurrierende Vereinigungen im Sinne der DBU-Satzung, da sie ähnliche sportspezifische Ziele wie die DBU verfolgen.
In Umsetzung der Beschlüsse der EPBF und der Anwendung der vorstehenden Regelungen der DBU-Satzung hat das DBU-Präsidium nachfolgenden Beschluss gefasst:
"Ein Mitglied der DBU und/oder ein Sportler, der an von JOY/ICEA, ICEA-Germany oder in ihrem Auftrag handelnden oder von ihr dominierten Organisationen (z.B. Vereine etc.) organisierten Veranstaltungen in Deutschland teilnimmt, Mitglied wird oder in sonstiger Weise unterstützt hat an einer Mitgliedschaft/Zugehörigkeit zur DBU offensichtlich kein Interesse mehr und wird daher für künftige DBU- bzw. EPBF-Veranstaltungen zunächst bis Ende 2020 nicht mehr zugelassen."
Soweit es in die Zuständigkeit der Landesverbände fällt, wird diesen aufgrund des obigen Beschlusses dringend empfohlen, etwaige Anträge auf Genehmigung solcher Turniere abzulehnen und ihre Sportler eindringlich auf die Folgen einer Teilnahme an solchen Turnieren hinzuweisen.
Das am 24.08.2019 bei den Billardfreunden Bremen stattfindende "1. Chinese 8 Ball Turnier" fällt - wenn auch als "Vereinsmeisterschaft" deklariert - unter die Kategorie einer Ausrichtung durch eine konkurrierende Vereinigung, da Vorstandsmitglieder des Vereins und der ICEA-Germany personenidentisch sind und gleichzeitig durch die Teilnehmer auch eine Mitgliedschaft im Verein ICEA-Germany erworben wird.
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