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Ina Kaplan schließt DM mit 3x Gold und 1x Silber ab![]() (DBU-Presse / Billardmagazin Touch)
![]() Nochmals acht Entscheidungen standen am letzten Tag der Deutschen Billardmeisterschaften in Bad Wildungen an. Im Dreiband der Herren auf dem großen Matchbillard setzte sich Topfavorit Christian Rudolph durch, doch ehe es soweit war, hatte der Bottroper ein paar bange Momente zu überstehen. Nach einem 40:28-Halbfinalsieg über seinen Vereinskollegen Dustin Jäschke traf Rudolph auf Andreas Niehaus von der BG Coesfeld, der seinerseits Volker Marx (BC Elversberg) mit 40:34 ausschaltete. Das Endspiel verlief auf Augenhöhe, wobei Niehaus immer ein wenig die Nase vorne hatte. Erst in der Endphase konnte Rudolph einen 30:37-Rückstand in einen 40:37-Erfolg umwandeln.
Im Pool-Billard avancierte Ina Kaplan (Bild) zur erfolgreichsten Sportlerin der gesamten DM. Nach 2x Gold und 1x Silber in den Tagen zuvor, gewann die Siegenerin nun auch im 10-Ball. Allerdings stand die Bundesligaspielerin im Halbfinale kurz vor dem Aus, als sie gegen Vivien Schade (BC Bergedorf) im gesamten Satz einem Rückstand hinterherlief. Bei 7:6 führte sie erstmals und zog damit ins Endspiel ein. Dort traf sie auf die Hamburgerin Sabrina Hammer, die ihrerseits Kristina Grim vom PBC Dreieich-Sprendlingen mit 7:5 ausgeschaltete hatte. Das Finale geriet dann zu einer deutlichen Angelegenheit für Kaplan. Schon früh ging sie in Führung, baute diese aus und vollendete zum 7:2-Sieg.
Im Herren-Wettbewerb gab es nach dem frühen Aus von Ralph Eckert (Mannheim), Sebastian Staab (Altstadt), Sascha Tege (Babelsberg) und dem Mörfelder Nicolas Ottermann einen nicht unbedingt erwarteten Sieger. Trotzdem war die Goldmedaille für Sebastian Ludwig von Pool 2000 Leipzig natürlich nicht weniger verdient. Eigentlich ist er bei all seinen Turniereinsätzen immer im Vorderfeld zu finden, so dass der DM-Titel nun logische Konsequenz ist. Das Finale gegen Marcus Westen vom PBC Lingen war zwar nicht hochklassig, aber dafür umso spannender. Erst bei Hill-Hill fiel die Entscheidung zu Gunsten Ludwigs. Platz drei teilten sich Pascal Bruckmann (PBT Lübeck) und der Hamburger Mario Stahl, die die Gunst der Stunde ausgezeichnet nutzten.
Ganz im Zeichen der niedersächsischen Sportlerinnen stand der Ladies-Wettbewerb. Mit Birgit Reimann (Bremen), Anke Liepelt (Wolfburg) und der Hannoveranerin Sabine Kamplade erreichten gleich drei von ihnen die Vorschlussrunde. Gold ging schließ an Reimann, die sich gegen Liepelt knapp mit 4:3 durchsetzen konnte. Liepelt hatte zuvor im Achtelfinale Susanne Wessel vom PBC Castrop ausgeschaltet und somit deren vierte Goldmedaille frühzeitig verhindert. Neben Kamplade ging die zweite Bronzemedaille an Manuela Barke vom BC Schalke.
Eine kleine Sensation gab es bei den Senioren. Christian Dingler vom BSV Dachau stand wohl bei niemandem auf dem Favoritenzettel. Umso erfreulicher, dass es mal wieder ein echter Außenseiter geschafft hat und sich nun Deutscher Meister nennen darf. Schon gegen Dirk Stenten (PBC Kohlscheid) zeigte Dingler im Viertelfinale seine Klasse und gewann hauchdünn. Deutlich verlief dann das Semifinale gegen Torsten Bonke (BC Hamburg, 7:2), ehe es zum Showdown gegen Reiner Wirsbitzki (PBC Berrenrath) kam. Dieser lag im Endspiel bereits mit 6:4 in Front, ehe der Faden riss und er bei 6:6 auch eine Ball-in-Hand-Situation nicht nutzen konnte. Dingler war voll auf der Höhe und versenkte die letzten Kugeln zum Titel. Die zweite Bronzene ging an Robin Heber vom BC Sindelfingen, der sich über sein zweites Edelmetall freute.
Drei verschiedene Deutsche Meister brachten die Wettbewerbe der Rollstuhlfahrer hervor. Nach Tankred Volkmer (PBC Backnang) und Manfred Gattinger aus Passau ging der Titel im 10-Ball nun an Joachim Schuler vom BC Blaustein. Gegen Gattinger konnte er das Endspiel sicher mit 3:0 für sich gestalten. Bronze teilten sich Volker Weiß aus Backnang und Peter Rupprecht vom PBC Waghäusel.
Neuer Deutscher Meister im 5 Kegel-Billard ist der Hesse Thomas Hähne. Der Langener bewies im Laufe des Turniers großartige Comeback-Qualitäten, denn in seiner Gruppe begann er zunächst mit einer Niederlage gegen Vereinskollege Salvatore Brancaccio. Trotzdem erreichte Hähne noch die K.O.-Phase und stand im Halbfinale gegen Gerd Kunz aus Groß Gaglow dicht vor dem Aus. Doch im Duell der Nationalspieler drehte Hähne die Partie nach 0:2-Satzrückstand noch zum 3:2-Sieg. Auch im Finale gegen Titelverteidiger Sven Petzke aus Dresden lag Hähne bereits mit einem Satz in Rückstand, ehe er wieder ins Spiel zurückfand und damit Deutscher Meister wurde. Neben Kunz ging die zweite Bronzemedaille an Ex-Meister Toni Rosenberg vom BC Empor Freiberg.
Nach Silber im Vorjahr konnte der Essener Roman Dietzel im Snooker der Herren nun einen draufsetzen. Im gesamten Turnierverlauf blieb der Bundesligaspieler ungeschlagen und konnte sich auch im Finale gegen Sascha Breuer vom DSC Hannover mit 4:2-Frames durchsetzen. Beide Sportler sind weit unter 25 Jahre alt und setzen damit den Trend zu jungen Titelträgern im Snooker fort. Auch Jan Eisenstein (ebenfalls SC 147 Essen) als Drittplatzierter gehört zur jungen Generation – einzig Sascha Lippe (Mayen-Koblenz) als zweiter Bronzemedaillengewinner hat die dreißig Jahre schon überschritten.
Neun Turniertage sind nun vorüber und die DBU und die Stadt Bad Wildungen blicken auf faire und sportliche Wettkampftage zurück. Insgesamt war es die zehnte Deutsche Billardmeisterschaft in der hessischen Kurstadt.
Alle Ergebnisse der DM können hier nachgelesen werden. Die Media-Seite mit allen Fotos ist hier erreichbar. | |
