Gladbach verteidigt den Pokal 01.09.2015(Klaus F. Neubauer)
Zum zweiten Mal in Folge gewann der Bergisch Gladbacher Bil-lard-Club 1926 e.V. am vergangenen Wochenende die Deutsche Pokal-Mannschafts-Meisterschaft im Dreiband. Nach zwei Siegen gegen den BCC Witten und ABC Merklinde hatte auch Gastgeber Velbert im Halbfinale mit 3:5 das Nachsehen. Im Endspiel kam es zur Wiederholung des Vorjahresfinales: Gladbachs Gegner kam von der Billard-Akademie Bottrop, und wieder hatten die Strunde-städter am Ende die Nase vorn. Nach ebenso spannenden wie wechselvollen Partien stand es am Ende 5:3 für den mit Martin Horn, Pierre Soumagne, Jens Eggers und Thomas Horcher ange-tre¬tenen Pokalverteidiger.
Im Achtelfinale gegen den BCC Witten stand am Ende ein klares 6:2 für Gladbach zu Buche. Martin Horn (40:33 gegen Volker Baten), Thomas Horcher (40:16 gg. Kersten Reinhartz) sowie Jens Eggers (40:33 gg. Sebastian Rob) gewannen deutlich, und nur Pierre Soumagne musste sich nach einer Aufholjagd doch noch gegen Ronny Lindemann mit 37:40 geschlagen geben. Das anschließende Viertel-finale gegen ABC Merklinde endete ebenfalls mit 6:2 zu Gunsten der Strundestädter: Martin Horn fertigte Uwe Klein mit 40:22 ab, wobei er mit einer 10er Serie abschloss; Pierre Soumagne ließ Markus Dömer beim 40:24 keine Chance, und Thomas Horcher hatte keine Mühe, seine Partie gegen Martijn Egbers mit 40:19 zu gewinnen. Lediglich Jens Eggers musste Jörg Ikenmeyer mit seinem 30:40 den Ehrenpunkt für die Merklinder zulassen.
Die Auslosung des Halbfinales bescherte den Gladbachern die Mannschaft des Gastgebers vom BSV Velbert. Den Grundstein für den Finaleinzug legte Jens Eggers mit seinem klaren 40:25 gegen Stefan Dirks. Und als die umkämpfte Partie zwischen Pierre Soumagne und Torsten Anders letztlich unentschieden endete, lag der Finaleinzug greifbar nahe. „Den Deckel drauf“ machte Martin Horn mit seinem 40:31 gegen Philipp Leu, und damit zur uneinholbaren Führung mit 5:1 Partiepunkten. Folglich wurde die Partie zwischen Thomas Horcher und Volker Simanowski abgebrochen. In den parallel ausgetragtenen Partien zwischen der Bottroper Billard-Akademie mit dem amtierenden Deutschen Meister, Christian Rudolph, und dem GT Buer setzten sich die Bottroper mit 6:2 durch, so dass es zur Wiederholung des Vorjahresfinales von Krefeld kam, in welchem sich nach den verdeckt abgegebenen Mannschaftsaufstellungen die folgen¬den Paarungen ergaben: Christian Rudolph/Martin Horn, Dustin Jäschke/Thomas Horcher, Wiljan van den Heuvel/Pierre Soumagne sowie Norbert Ohagen/Jens Eggers.
Das Spitzenduell zwischen den Nationalmannschafts-Kollegen ging eindeutig zu Gunsten von Martin Horn aus, der in nur 23 Aufnahmen und hervorragenden 1,739 Durchschnitt seinem Kontrahenten keine Chance ließ und mit dem überdeutlichen 40:17 die ersten beiden Partiepunkte einsammelte. Damit war in gewisser Weise schon eine Vorentscheidung gefallen, denn diese 23 Bälle auf der Gladbacher Habenseite hätte Bottrop mindestens wettmachen müssen, um bei einem Unentschieden über den Mannschafts-Durchschnitt noch vorne zu liegen. In der zweiten Partie erlebte der Bottroper Dustin Jäschke „sein zweites Krefeld“: Denn wie im Vorjahr lag er gegen Thomas Horcher nach nur 14 Aufnahmen deutlich mit 20:8 in Front, bevor es in die Pause ging. Und wieder hatte Jäschke den Faden verloren, Horcher drehte die Partie, lag seinerseits zwischenzeitlich mit 35:26 in Front, und am Ende rettete der Bottroper wenigstens noch ein Unentschieden.
Damit benötigten die Gladbacher nur noch einen Punkt zum erneuten Pokalgewinn, denn rechnerisch waren die von Horn vorgelegten 23 Bälle zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr wettzu-machen. Während Jens Eggers nach Startschwierigkeiten zur Mitte der Partie zwar bis auf 18:19 an Norbert Ohagen herangekommen war, musste er sich aber dann doch mit 30:40 geschlagen geben, so dass alles von der letzten noch laufenden Partie zwischen dem franzö¬sischen Nachwuchsspieler, Pierre Soumagne, und dem niederländi¬schen Routinier, Wiljan v. d. Heuvel, abhängen sollte: Zwar hatte sich der Gladbacher nach 20 Aufnahmen beim 26:16 einen komfortablen Vorsprung herausgespielt, doch das will bei der Spielstärke auf diesem Niveau noch gar nichts heißen. So stand es auch 13 Aufnahmen später nur noch 30:28, doch Soumagne bewies starke Nerven, baute den Vorsprung auf 38:31 aus, bevor er mit seinem 40. Ball Mannschaft und Anhang aus Bergisch Gladbach jubeln ließ. Dass der Holländer im Nachstoß noch zum 35:40 verkürzen konnte, war unerheblich, denn schon bei einem Remis wäre der Pott wieder an die Strunde gekommen.
Unterm Strich bescherte der erneute Pokalgewinn nicht nur eine Portion Motivation für den erneuten Anlauf auf die in drei Wochen beginnende Deutsche Drei¬band-Meisterschaft, sondern auch die Vorf-reude darauf, im kommenden Jahr wieder im Rennen um den Europa-pokal mit am Billard zu stehen.

(v. l.: Jens Eggers, Thomas Horcher, Martin Horn, Pierre Soumagne)
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