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Frédéric Caudron schafft das Triple, Blondeel mit Bronze![]() (CEB-Presse / Billardmagazin Touch)
![]() Nach dem verpassten Gewinn des Dreiband-Titels hat sich der Belgier Frédéric Caudron bei den Karambolage-Europameisterschaften in Brandenburg an der Havel heute mit dem Gewinn des Einband-Wettbewerbs mehr als entschädigt. Damit gelang dem 49-jährigen nämlich auch das Triple, denn seit die Europameisterschaft vor den Toren Berlins stattfindet, hat er sich jeweils die Goldmedaille in dieser Disziplin abgeholt.
Im Finale gegen den Niederländer Jean-Paul de Bruijn waren beide Kontrahenten zunächst lange gleichauf, ehe Caudron bei 65:63-Führung die entscheidende Serie von 55 Punkten gelang. De Bruijn konnte nicht mehr kontern, denn beide hatten ihre sechste Aufnahme bereits absolviert, so dass es keinen Nachstoß mehr gab.
Die Titelverteidigung verpasst hat derweil Michelangelo Aniello im 5-Kegel-Billard. Im Viertelfinale unterlag er seinem italienischen Landsmann Daniel Ricardo Lopez mit 51:60-Punkten im entscheidenden fünften Satz. Trotz des Ausscheidens Aniellos war der Wettbewerb dennoch fest in Händen der Azzurri. Lopez bezwang in seinem Semifinale Crocefisso Maggio mit 60:58 im fünften Satz noch knapper als zuvor den Titelverteidiger, und Matteo Gualemi ließ David Martinelli bei seinem 3:0-Erfolg keine Chance.
Einen Favoritensieg gab es bei der Freien Partie der U21 auf dem Matchbillard. Der Niederländer Sam van Etten spielte praktisch das komplette Turnier in einer anderen Liga und wurde verdient Europameister. Am frühen Dienstagmorgen schlug er im Halbfinale zunächst den Deutschen Simon Blondeel (Bild) mit 300:3 nach nur einen Aufnahme, ehe er im Finale ein 300:17 nach drei Aufnahmen gegen den Belgier Stef van Hees nachlegte. Mit einem Punkteschnitt von 131,66 spielte van Etten überragende Titelkämpfe und lag damit knapp 100 Punkte vor dem Zweitplatzierten. Neben Blondeel erhielt Anders Henriksen (Dänemark) die zweite Bronzemedaille. Der Däne unterlag gegen van Hees im Semifinale hauchdünn in der Verlängerung, nachdem es nach 14 Aufnahmen 300:300 geheißen hatte.
Neuer Europameister im Dreiband der U17 auf dem Turnierbillard ist Maxime Panaia. Der Franzose ging im Finale mit Alessio D’Agata (Italien) bis in die Verlängerung, aus der er schließlich als neuer Goldmedaillengewinner hervorging. Wesentlich leichter war für ihn das Semifinale zuvor gewesen, denn mit Dogukan Corbaci aus der Türkei hatte er beim 30:14-Erfolg quasi leichtes Spiel. Knapper war es bei D’Agata gegen den Spanier Ivan Mayor, doch nach 19 Aufnahmen hatte der Italiener mit 30:23 das bessere Ende für sich. Bester Deutscher wurde der Bottroper Jan Gaspari auf Rang fünf. Er hatte gegen den späteren Sieger im Viertelfinale jedoch nichts zu bestellen.
Im Dreiband der Herren auf dem kleinen Tisch schreitet das Turnier langsam voran. Noch befinden sich die insgesamt 60 Vorrundenteilnehmer in der Gruppenphase. Manche Sportler wie Mitfavorit Eddy Merckx (Belgien) haben bereits zwei Spiele absolviert, andere wiederum erst eines. Von daher lässt sich nach dem jetzigen Stand noch keine wirkliche Prognose abgeben. Gespannt blickt man aber sicherlich auch auf den jungen Türken Ömer Karakurt, der 2013 Junioren-Europameister wurde und 2015 immerhin schon Bronze bei den Herren gewann. Auch dieses Jahr wird mit ihm zu rechnen sein.
Die Hälfte der Vorrundengruppen sind im Cadre 47/2 auf dem Matchbillard bisher absolviert. Der überragende Spieler ist derzeit eindeutig Raul Cuenca aus Spanien mit zwei Siegen und einem großartigen Punkteschnitt von 133,33. Leidtragender dieser tollen Leistung war mit Thomas Nockemann auch der Deutsche Meister, der nach seinem Auftaktsieg gegen Pascal Dessaint (Frankreich) hilflos mit ansehen musste, wie Cuenca die nötigen 200 Punkte in der ersten Aufnahme erzielte. Ebenfalls ausgeschieden sind Dieter Steinberger aus Kempten und Arnd Riedel, die beide kein Spiel für sich entscheiden konnten. So ruhen die Hoffnungen des Gastgebers auf Sven Daske, der allerdings seine erste Partie gegen David Jacquet (Frankreich) knapp mit 191:200 nach zwei Aufnahmen abgeben musste. Nach Redaktionsschluss musste gegen Raymund Swertz aus den Niederlanden unbedingt ein Sieg her, um das Viertelfinale noch erreichen zu können.
Das komplette Turnier ist via Livestream bequem auf www.kozoom.com zu verfolgen. Tagesaktuelle Fotos, Berichte, Ergebnisse und den Zeitplan gibt es darüber hinaus unter http://germantour.net/karambol_em_brandenburg_2017_media_tool.asp?id=48 | |
