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14/1-Wettbewerbe gingen ohne Deutsche zu Ende![]() (DBU-Presse / Billardmagazin Touch)
![]() Am heutigen Freitag fielen bei den Pool-Billard-Europameisterschaften in Veldhoven/Niederlande die Entscheidungen im 14/1-endlos. Leider gingen die Wettbewerbe ohne deutsche Beteiligung in die entscheidende Phase.
Im Wettbewerb der U19 wehrte sich der Geraer Christian Fröhlich in seinem Viertelfinale nach Kräften gegen den bereits bei den Erwachsenen äußerst erfolgreich agierenden Wiktor Zielinski aus Polen. Leider vergeblich, wenngleich der deutsche Zweitligaspieler durchaus seine Chancen hatte. Zunächst machte Fröhlich ein 15:66 mit einer tollen 53er Serie wett, sah sich aber nur kurze Zeit später erneut einem 68:96-Rückstand ausgesetzt. Dann sollte die letzte Chance gekommen sein und das deutsche Nachwuchs-Ass sah äußerlich auch recht zuversichtlich aus, ehe er jedoch schon am elften Ball scheiterte. Somit war die Messe gesungen und Zielinski erreichte mit den vier letzten Kugeln das Halbfinale. Fröhlichs Nationalmannschaftskollege Luca Menn war zuvor im Achtelfinale am Nordzyprioten Mustafa Alnar gescheitert. Nach eigener 56:15-Führung musste sich der St. Augustiner noch mit 70:100 geschlagen geben.
Auch die U17-Vertretung hatte mit dem Ausgang des Wettbewerbs leider nichts zu tun. Alle vier Deutschen konnten zwar die Finalrunde der besten 32 erreichen, doch für Jacques Wollschläger kam hier ebenso das Aus wie für Boris Ivanovski, der im innerdeutschen Match gegen Dennis Laszkowski unterlag. Sowohl Laszkowski als auch der vermutlich größte Hoffnungsträger, Moritz Neuhausen, mussten sich dann eine Runde später im Achtelfinale geschlagen geben. Neuhausens Widersacher Ivan Galic (Kroatien) entschied die Partie im letzten Drittel mit drei kleineren Serien für sich, während Laszkowski gegen Quinten Pongers zu Matchbeginn zum Zuschauen verurteilt war. Der Niederländer zog gleich mit der ersten Chance auf 65:0 davon und ließ sich im Folgenden die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Bei den Senioren ruhten die letzten deutschen Hoffnungen auf den Schultern von Reiner Wirsbitzki und Dirk Stenten. Die beiden Routiniers hatten in ihren Viertelfinals jedoch ganz harte Brocken zu beseitigen. Wirsbitzki hatte es mit dem Alt-Internationalen Sandor Tot aus Ungarn zu tun, während sich Stenten mit dem mehrfachen Europameister Henrique Correia (Portugal) auseinandersetzen musste. Der Berranrather Wirsbitzki führte zunächst mit 27:-1, doch Tot gelang es in den nächsten Aufnahmen, das Geschehen ausgeglichen zu gestalten. Bei 33:35 aus seiner Sicht schaltete er dann gleich mehrere Gänge nach oben und ließ seinen deutschen Widersacher bei seiner 67er Serie einfach nicht mehr an den Tisch. Ähnlich war der Spielverlauf bei Stenten und Correia, denn zunächst war Dirk mit 33:10 in Führung gegangen, musste dann aber mit ansehen, wie sein portugiesischer Kontrahent mit Serien von 42, 11 und 38 das Spiel für sich entschied. Im Achtelfinale waren zuvor Timo Hofmann und Kai Burkhardt (hauchdünnes 70:75 gegen Alex Habo/Ungarn) gescheitert, während es Mario März, Dirk Schwedes, Thomas Lindloff und Sascha Zinowsky noch eine Runde vorher erwischte.
Bei den Damen erreichten Veronika Ivanovskaia und Janine Schwan das Achtelfinale. Während die Alsdorferin durch die Gewinnerrunde marschierte, stand Ivanovskaia vorher gleich zwei Mal ganz knapp vor dem Aus. Zunächst lieferte sie sich mit Nationalmannschaftskollegin Pia Filler ein äußerst zerfahrenes Duell, aus dem die Wahl-Berlinerin als 75:69-Siegerin hervorging. Gar noch knapper war die Angelegenheit in der Runde der letzten 32, als Jessika Nilsson aus Schweden dank einer 40er Serie mit 69:28 in Führung ging. Dann kam Vero nochmal an den Tisch und spielte wie ausgewechselt. Äußerst konzentriert und „dank“ Shot-Clock auch zügig, spielte sie die Bälle herunter und hatte nach 47 Punkten in Folge die Partie doch noch gedreht. Im heutigen Achtelfinale wurde Ivanovskaia ausgerechnet Kristina Tkach und damit eine der Topfavoritinnen zugelost. Bis zum 47:40 zu Gunsten der Russin verlief alles ausgeglichen, ehe Tkach die vorentscheidende 24er Serie gelang. Ivanovskaia konnte nicht mehr kontern und unterlag mit 55:75. Ebenfalls ein hartes Los traf derweil Janine Schwan. Gegen die Norwegerin Line Kjörsvik kassierte die Wildcard-Spielerin aus Deutschland beim Stande von 25:32 die entscheidenden Serien von 28 und 14 Bällen und war danach nicht mehr in der Lage, den Rückstand noch zu drehen.
Auf verlorenem Posten standen leider auch Sebastian Staab und Stefan Nölle bei den Herren. In der Runde der letzten 32 musste Staab gegen den Österreicher Mario He ran, der ihn gleich in der ersten Aufnahme mit einer 100er Serie quasi überrollte. Bei Stefan Nölle und seinem Widersacher Mieszko Fortunski aus Polen verlief das Duell deutlich ausgeglichener, doch beim Spielstand von 83:83 gelang dem Deutschen leider kein weiterer Punkt. Zwischenzeitlich verwickelten sich beide Akteure in ein kleines Safeduell, aus dem Fortunski als Sieger hervorging.
Neue Europameister wurden am Freitagabend Jasmin Ouschan (Österreich/Frauen), Niels Feijen (Niederlande/Herren), Christoffer Lentz (Dänemark/U17), Wiktor Zielinski (Polen/U19) und Henrique Correia (Portugal/Senioren).
Wie gewohnt kann man die Europameisterschaften medial sehr gut verfolgen. Unter www.kozoom.com findet man einen kostenpflichtigen Livestream aller 60 (!) Tische. Eine absolut lohnende Investition für den geneigten Pool-Billard-Fan. Wer sich mit einem Livescore oder einfach nur den nackten Ergebnissen zufrieden gibt, wird unter www.europeanpoolchampionships.eu fündig.
Fotos: EPBF / Billardmagazin Touch
Reiner Wirsbitzki startete mit Rang 5 in die diesjährigen Europameisterschaften
Janine Schwan nimmt auf Einladung der EPBF an der Jubiläums-EM teil und belegte einen überzeugenden 9. Rang zum Auftakt.
Sebastian Staab blieb in seiner Partie gegen Mario He (Österreich) leider nur die Zuschauerrolle. | |
