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Dennis Laszkowski holt neuntes Gold für Deutschland – insgesamt 24 Medaillen![]() (DBU-Presse / Billardmagazin Touch)
![]() Am letzten Tag der Pool-Billard-Europameisterschaften in Veldhoven/Niederlande gab es nochmals reichlich Grund zum Jubeln für das deutsche Team. Bei der U17 holte Dennis Laszkowski den Titel und damit das neunte Gold für die Auswahl der Deutschen Billard-Union!
Laszkowski spielte heute quasi den ganzen Tag wie aus einem Guss, lediglich im Finale strauchelte er ein wenig, ehe er die Nerven wieder beieinander hatte und eiskalt zum Sieg vollendete. Zunächst hatte der Schwetzinger den Österreicher Florian Heel ausgeschaltet, ehe er Szymon Kural aus Polen im Viertelfinale mit 7:0 förmlich überrannte. Gegen Ole-Kristian Rudshavn (Norwegen) wurde es im Halbfinale mit 7:5 zwar deutlich knapper, aber am Finaleinzug änderte dies nichts. Gegen Kristian Mrva war Laszkowski dann zunächst 5:2 voraus, ehe seinem Widersacher aus der Slowakei ein Comeback gelang, das ihn zum 5:5 und später zum 6:6 heranbrachte. Doch dann behielt der deutsche die Nerven und vollendete zum EM-Titel.
Nur knapp an seinem zweiten Einzel-Titel rauschte Reiner Wirsbitzki bei den Senioren vorbei. Nachdem der Berrenrather im Achtelfinale Sandor Tot (Ungarn) und später auch Henrique Correia (Portugal) im Halbfinale aus dem Weg geräumt hatte, galt Wirsbitzki eigentlich als der Favorit auf den Titel. Aber Endspiele haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze und zweitens wusste auch sein Gegner Jimmy Worung aus den Niederlanden mit dem Queue umzugehen. Das musste im Viertelfinale auch Thomas Lindloff erfahren, dessen unerwarteter Siegeszug damit mit dem fünften Platz endete. Im Endspiel konnte sich Worung früh eine Führung erspielen, die letztlich auch vorentscheidend war. Wirsbitzki kam zwar noch auf 6:7 heran, doch die erste Chance auf den Sieg wusste der Niederländer vor heimischem Publikum dann auch zu nutzen. Dennoch wird Routinier Reiner Wirsbitzki nach Gold im 8-Ball und im Team mit Silber im 9-Ball sicherlich auch leben können. Er blickt ohnehin auf eine beeindruckende Karriere mit vielen Titeln bei den Senioren zurück – Ende nicht in Sicht.
Der zweite Europameistertitel im Einzel blieb leider auch Christian Fröhlich verwehrt. Bei der U19 spielte sich der Sieger des 8-Ball-Turniers dank dreier Siege heute bis ins Finale, doch der Bosnier Sanjin Pehlivanovic verhinderte mit brillantem Spiel den erneuten EM-Triumph des Geraers. Mit Luca Menn war noch ein zweiter Deutscher in die Runde der letzten 16 eingezogen, doch gegen den Polen Wiktor Zielinski biss er sich die Zähne aus. Mit einem 5:8 schied Menn aus dem Wettbewerb aus.
Eine weitere Medaille holte bei den Herren Joshua Filler. Der St. Augustiner schlug auf seinem Weg ins Halbfinale heute zunächst Georgi Georgiev aus Bulgarien mit 9:4. Die nächsten beiden Partien waren dagegen an Dramatik kaum zu überbieten. Im Viertelfinale gegen den Spanier Francisco Sanchez Ruiz haderte Filler hier und da mit dem der Temperatur geschuldeten Bandenabschlag, doch letztlich hatte er dennoch das bessere Ende für sich. Mit 9:8 zog er ins Semifinale ein und traf dort auf den Polen Konrad Juszczyszyn, der seinerseits ebenso ein Marathon-Match gegen Albin Ouschan in den Knochen hatte. Filler führte in diesem Halbfinale mit 8:7, doch über die Ziellinie brachte er es leider nicht und musste sich nach Gold im 10-Ball nun mit Bronze im 9-Ball „begnügen“. Im heutigen Achtelfinale standen mit Ralf Souquet und Sebastian Ludwig noch zwei weitere Deutsche, doch beide konnten keinen weiteren Sieg landen. Souquet unterlag Stanimir Ruslanov deutlich mit 3:9. Wie gut der Bulgare jedoch ist, zeigte sein Finaleinzug, den er wenig später feierte. Sebastian Ludwig gab gegen Francisco Diaz-Pizarro alles, doch die 6:9-Niederlage konnte er leider nicht verhindern.
Weiteres Edelmetall gewann Alina Brummer bei den Mädchen. Dies war bereits ihre zweite Medaille nach Bronze im 10-Ball. Dank eines 6:0-Sieges über die Weißrussin Milena Murha erreichte die Dachauerin das Viertelfinale, in dem sie auch gegen Aliaksandra Karnei (ebenfalls Weißrussland) mit 6:3 die Oberhand behielt. Das Aus kam dann im Semifinale gegen die Russin Valeriia Trushevskaia.
Ohne Medaille blieben derweil die Damen. Bekanntlich hatten sich Melanie Süßenguth und Vivien Schade für das Achtelfinale qualifiziert, doch über diese Runde kamen sie nicht hinaus. Süßenguth hatte mit Kelly Fisher aus England das womöglich schwerste Los erwischt und unterlag gegen die spätere Europameisterin mit 3:7. Knapper war es bei Vivien Schade, die gegen Ana Gradisnik ran musste. Die Slowenin hatte in der Runde zuvor schon Ina Kaplan aus dem Wettbewerb gekickt und Vivien Schade wurde nun ihr nächstes Opfer. Mit 5:7 unterlag die Hamburgerin, die zuvor im 8-Ball die Bronzemedaille gewonnen hatte.
Bei den Ladies fanden die Halbfinals in diesem Jahr leider ohne deutsche Beteiligung statt. Wienke Thamsen und Anja Hehre konnten zwar einen Platz im Viertelfinale buchen, doch der große Wurf blieb ihnen verwehrt. Thamsen musste sich der Schweizerin Ortenzia Haefliger mit 4:6 beugen und bei Hehre war es letzten Endes sogar noch knapper. Erst bei Hill-Hill fiel die Entscheidung zu Gunsten der Schwedin Annika Nilsson. Knapp das Viertelfinale verpasst hatte Alexandra Lambauer. Die Bingenerin hatte bei 5:5 den Einzug unter die letzten Acht auf dem Queue, doch verstellte sie sich auf die Neun und verschoss. Eine Runde zuvor waren bereits Monika Jarecki und Susanne Wessel (gegen Lambauer) gescheitert.
Bei den Rollstuhlfahrern erreichte Manfred Gattinger einen sehr guten fünften Platz. Am späteren Montagabend konnte er sich mit einem 7:1-Erfolg über den Polen Leszek Blumczynski für die letzten Acht qualifizieren und lag dort nach fünf Spielen gegen den Iren Fred Dinsmore mit 3:2 in Front. Damit hatte der Passauer sein Pulver allerdings wohl verschossen, denn ein weiterer Spielgewinn wollte ihm nicht gelingen.
Last not least musste sich Kevin Schiller bei der U23 mit dem neunten Platz und nur einem Auftritt am heutigen letzten Turniertag begnügen. Gegen den Ukrainer Vitaliy Patsura stand er bei der 1:9-Niederlage auf verlorenem Posten.
Insgesamt blickt das deutsche Team auf eine äußerst erfolgreiche Europameisterschaft mit insgesamt 24 Medaillen! Damit steht Deutschland unangefochten auf dem ersten Platz im Medaillenspiegel. Unvergessen bleiben dabei die zehn Medaillen im Wettbewerb 8-Ball und die vier Titel in den Team-Wettbewerben binnen weniger Minuten. Ohnehin unvergessen werden die Titelkämpfe für die Sportlerinnen und Sportler, aber auch für die Betreuer und Fans bleiben. Die EPBF als Ausrichter hat eine würdige Jubiläums-Veranstaltung auf die Beine gestellt, bei der trotz der immensen Temperaturen eigentlich alles passte. Durch den fantastischen Stream über Kozoom blieb der geneigte Zuschauer immer auf der Höhe und konnte alle sechzig Tische quasi rund um die Uhr live verfolgen. Danke Veldhoven für eine tolle Europameisterschaft!
Alle Ergebnisse der EM gibt es unter www.europeanpoolchampionships.eu Grafiken: Billardmagazin Touch (mit Bildern der EPBF)
![]() Die Auswahlspieler/innen der Deutschen Billard-Union blicken auf 24 Medaillen bei den 40.Pool-Billard-Europameisterschaften in Veldhoven/Niederlande zurück. Eine großartige Ausbeute - herzlichen Glückwunsch an alle Sportlerinnen und Sportler!
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