Bericht von der DBU-Mitgliederversammlung 25.11.2019(DBU-Präsidium)
Am vergangenen Samstag fand in Frankfurt die DBU-Mitgliederversammlung 2019 statt. Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ der Deutschen Billard-Union. Gemäß Satzung legt sie die Richtlinien für die Verbandsarbeit fest und trifft in allen grundsätzlichen Fragen Entscheidungen, nimmt die Berichte des Präsidiums und der Rechnungsprüfer entgegen, führt satzungsgemäße Wahlen durch, legt Beiträge und Umlagen fest, entlastet das Präsidium und fasst Beschlüsse über Satzung und Ordnungen. Die 30 Delegierten aus den 15 Landesverbänden sowie die sieben Präsidiumsmitglieder hatten somit eine umfangreiche Tagesordnung abzuarbeiten und tagten dementsprechend über einen Zeitraum von mehr als neun Stunden im IntercityHotel Frankfurt Airport.
Nach der Eröffnung durch den DBU-Präsidenten Helmut Biermann und der Erledigung der Formalien standen die ausführlichen Berichte der Präsidiumsmitglieder auf der Tagesordnung. Die Vielzahl der Themen führte zu einer intensiven Aussprache der Teilnehmer, die bis zum Mittag andauerte. Thematisiert wurde von den Delegierten unter anderem die erst am frühen Freitagmorgen bekanntgewordene Erhöhung der Förderung des Bundes für die 22 Bundessportverbände mit nichtolympischen Sportarten, die Nachwuchs- und Mitgliedergewinnung, der Erima-Vertrag, die Außendarstellung des Billardsportes, die Deutsche Handicap-Meisterschaft, die Veröffentlichung von Ausschreibungen und die abgelaufene Deutsche Meisterschaft in Bad Wildungen.
Dem Bericht der Rechnungsprüfer, der mit der Empfehlung zur Entlastung des Präsidiums endete, folgte der Bericht des Vizepräsidenten Finanzen zum Geschäftsjahr 2018. Die Mitgliederversammlung genehmigte nach Beantwortung einiger Fragen den Jahresabschluss 2018 mehrheitlich und entlastete das Präsidium anschließend einstimmig.
Als nächstes stand das umfangreiche Thema „Beitragsreform“ auf der Tagesordnung. Auf der Mitgliederversammlung 2018 in Leipzig hatte Helmut Biermann angekündigt, dass eine Kommission der Finanzverantwortlichen der Landesverbände einen Vorschlag für ein neues Beitragsmodell – weg vom reinen „Aktivenbeitrag“ – entwickeln wird. Diese Sitzung hatte im Februar 2019 in Essen unter Beteiligung von neun Landesverbänden stattgefunden. Das von der Kommission erarbeitete 5-Säulen-Modell wurde vom DBU-Präsidium mit den zugrunde zu legenden aktuellen Zahlen gefüllt und der Mitgliederversammlung vorgestellt.
Helmut Biermann wies vor Eröffnung der Diskussion ausdrücklich darauf hin, dass das neue Modell erstens erst ab 2021 gelten kann und dass damit zweitens der Beitrag ermittelt wird, den die DBU den Landesverbänden berechnet. Es sei daher auch nicht wahr, so der DBU-Präsident weiter, dass die DBU zukünftig ein Startgeld in Höhe von 50 Euro für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft bei den Sportlern erheben wird. Vielmehr ist die Anzahl der Teilnehmer eines Landesverbandes an der Deutschen Meisterschaft zukünftig lediglich eine der fünf Bemessungsgrößen zur Ermittlung des von diesem Landesverband an die DBU zu zahlenden Gesamtbeitrages. Welches Beitragsmodell die Landesverbände gegenüber ihren Vereinen anwenden, liege nicht in der Zuständigkeit der DBU, sondern in der Hoheit der Landesverbände.
Nach Klärung einiger Detailfragen, insbesondere zu den zugrunde gelegten DOSB-Zahlen, beschloss die Mitgliederversammlung mehrheitlich, das neue Beitragsmodell zum 01.01.2021 einzuführen. Auf der Mitgliederversammlung 2020 wird anhand des Finanzbedarfs und der dann aktuellen Zahlen der Beitrag der Landesverbände für 2021 mittels des neuen 5-Säulen-Modells festgelegt. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass im Jahr 2020 die Finanzordnung dahingehend geändert wird, dass für einen aktiven Sportler eines Landesverbands der Beitrag nur einmal pro Jahr berechnet wird und Nachberechnungen nur noch für erstmals aktivierte Sportler erfolgen.
Die Genehmigung des vom Vizepräsidenten Finanzen vorgestellten Haushaltsplanes für das Jahr 2020 sowie die Festlegung des Beitrags für das Jahr 2020 in Höhe von 30,00 Euro pro aktivem Sportler nahm die Mitgliederversammlung anschließend mehrheitlich vor.
Es folgte die Beratung des vom Präsidium eingebrachten Entwurfs für Änderungen an der Satzung und der Sport- und Turnierordnung. Hier nahm die Versammlung einige Überarbeitungen vor und verabschiedete die Satzungsänderungen einstimmig und die der Sport- und Turnierordnung mehrheitlich.
Die auf der Jugendversammlung am 09.11.2019 verabschiedete neue Jugendordnung wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig bestätigt. Anschließend wurden auch der neue Jugendvorsitzende Lukas Blondeel und die neue stellvertretende Jugendvorsitzende Sarah Walecki einstimmig bestätigt.
Die geplante Auslagerung der Karambol-Technik-Wettbewerbe aus der in Bad Wildungen ausgerichteten Deutschen Meisterschaft hat zu massiver Kritik durch die Sportler geführt. Helmut Biermann erläuterte die Hintergründe und kündigte an, dass diese Wettbewerbe im Jahr 2021 als zentrale Deutsche Meisterschaft Technik beim BC GT Buer gespielt werden sollen. Die Planung der Deutschen Billardmeisterschaften 2020, die vom 7. bis zum 15.11.2019 in Bad Wildungen stattfinden, hat bereits begonnen. Die Veröffentlichung der Ausschreibung inklusive der Quoten der Landesverbände und detaillierterer Zeitpläne ist für Anfang 2020 vorgesehen. Die Landesverbände wurden gebeten, an der bis zum 31.12.2019 laufenden Umfrage zur Deutschen Meisterschaft 2019 teilzunehmen und auch die ihnen angeschlossenen Vereine und Sportler dazu aufzurufen, um möglichst viele Rückmeldungen zu bekommen und auch neue Ideen berücksichtigen zu können.
Zum Thema Chinese Eightball informierte Helmut Biermann die Versammlung umfassend über die Hintergründe des Zustandekommens der angekündigten Sanktionen und den aktuellen Stand. Er betonte, dass die DBU den Sportlern die Teilnahme an den von der DBU nicht genehmigten Turnieren nicht verboten habe, sondern sie lediglich vor die Entscheidung gestellt habe, ob sie weiter am Spielbetrieb der DBU oder an dem der konkurrierenden Vereinigung teilnehmen wollen.
Bezüglich der Umsetzung des eingereichten Änderungskataloges für die BillardArea berichtete der DBU-Präsident, dass in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit Exutec anstehen.
Die Aktion „Deutschland spielt Billard“ wird auf Antrag des Billard-Verbandes Westfalen und einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung im Jahr 2020 wieder am letzten Wochenende der Snooker-Weltmeisterschaft im Mai stattfinden.
Zur Situation EU-DSGVO wies Helmut Biermann darauf hin, dass noch immer veraltete und damit ungültige Erklärungen für die Teilnahme am Sportbetrieb eingereicht würden. Nur die auf den Formularen mit Stand 07/2018 abgegebenen Erklärungen sind gültig.
Die Teilnehmer der Pool-Europameisterschaften der Rollstuhlfahrer werden anhand der im ablaufenden Jahr erzielten Ergebnisse von der DBU nominiert.
Die nächste DBU-Mitgliederversammlung findet am 28.11.2020 statt.
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