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WCoP 2021: Deutschland holt den Pott![]() (DBU-Presse)
![]() Genau zehn Jahre nach Ralf Souquet und Thorsten Hohmann stellt Deutschland wieder den Sieger beim World Cup of Pool. Insgesamt 32 Teams waren ins englische Milton Keynes gereist und am Ende standen Joshua Filler und Christoph Reintjes ganz oben auf dem Treppchen.
In einem Finale mit allen Höhen und Tiefen sowie zahlreichen Kuriositäten behielten sie gegen das spät ins Feld gerutschte Großbritannien C mit Darren Appleton und Karl Boyes mit 11:7 die Oberhand.
Das Partie begann zunächst nach Maß für die beiden Deutschen, denn sie sicherten sich nicht nur das erste Rack, sondern legten mit einer Break-Neun sofort zum 2:0 nach. Insgesamt fiel beim Break im gesamten Turnier viermal die Neun und gleich dreimal profitierte Team Deutschland von dieser Seltenheit.
Wie auch immer, die beiden routinierten Engländer ließen sich davon wenig beeindrucken und schlugen ihrerseits zum 2:2 zurück. Im fünften Rack sorgte ein starkes Resafe von Christoph Reintjes für den entscheidenden Vorteil, so dass Deutschland wieder in Führung ging. Diese schien aber sofort wieder dahin, doch Appleton verschoss kurz darauf überraschend, so dass es 4:2 und später nach einem weiteren Schussfehler von Boyes gar 5:2 zu Gunsten Filler/Reintjes hieß.
Nachdem die Briten dann den 3:5-Anschluss geschafft hatten, überschlugen sich die Ereignisse. Die Zeitanzeige spielte ein wenig verrückt und nach ein bisschen Wirrwarr wurde entschieden, dass Großbritannien seine Extension nicht genutzt habe, da die Anzeige ausfiel. Dies war so nicht ganz korrekt, so dass es anschließend zu Verwirrung und einer kleinen Diskussion zwischen Appleton und Filler kam.
Nachdem sich dann alles recht schnell beruhigt hatte, verkürzten die Briten auf 4:5 und schafften in einem extrem kuriosen zehnten Rack sogar den Ausgleich. Im Anschluss wurde die Partie gar für rund eine Viertelstunde unterbrochen, weil fieberhaft versucht wurde, die Zeitmessung wieder zum Laufen zu bringen. Dies misslang letztlich, aber es musste ja weitergehen. Also wurde quasi von Hand gestoppt und Marcel Eckardt musste seinem amerikanischen Kollegen am Tisch stets zurufen, wenn nur noch fünf Sekunden auf der Uhr waren.
Den Umständen zum Trotz spielten alle vier Athleten trotzdem weiterhin großartiges Pool. Wobei sich auf deutscher Seite langsam ein wenig das Glück einstellte. Nach einem Jump-Fluke über zwei Banden von Reintjes gelang Deutschland das 6:5, welches Großbritannien alsbald aber wieder ausglich.
Anschließend hatte GB die große Chance, erstmals in Führung zu gehen, doch Boyes ließ eine durchaus machbare Sieben liegen. Dies wusste Deutschland zu nutzen, ging mit 7:6 in Führung und legte sofort das 8:6 nach. Allerdings mit einer großen Portion Glück, denn Reintjes verschoss die Neun derart weit, das diese über zwei Banden diagonal gegenüber doch noch fiel. Gleich im Anschluss gelang durch eine Sechs-Neun-Kombi das 9:6, ehe das 16. Rack mit vielem hin und her und einer erneut sehr glücklichen Neun über zwei statt einer Bande gar das 10:6 einbrachte.
Die beiden Briten waren sichtlich etwas genervt, doch wollten sie freilich nicht aufgeben. Nach einem guten Safe von Boyes bekamen sie Ball in Hand und verkürzten auf 7:10. Eine weitere Aufholjagd gelang dann aber nicht, denn Boyes verschoss anschließend die Zwei und nach einem Einstieg über Vorbande durch Joshua Filler machte Deutschland die Partie alles in allem sicher aus.
Zunächst wollten oder konnten Filler und Reintjes gar nicht so recht jubeln, doch nach ein paar Sekunden standen sie dann doch auf dem Tisch und jubelten ausgelassen in bester Strickland-Manier.
Grafik: Matchroom Pool | |
